Bundeskunsthalle Bonn

Oberstübchen im Rampenlicht

Der Bundeskunsthalle Bonn ist ein großer Wurf gelungen. Eine interdisziplinäre Sonder-Ausstellung, die das Organ beleuchtet, welches uns ausmacht, wie kein anderes: das Gehirn. inkl.Design hat dafür gesorgt, dass die grauen Zellen wunderbar inklusiv und bunt funkeln. 

Was ist das Gehirn? Schaltzentrale, Supercomputer, eines der letzten großen Rätsel des menschlichen Körpers. Viele ungelöste Fragen laden zur Auseinandersetzung mit dem Oberstübchen, den grauen Zellen, dem Sitz des Ich ein – auf wissenschaftlicher und künstlerischer Ebene.

inkl.Design hat gemeinsam mit dem Büro Grauwert aus Hamburg für die Ausstellung fünf inklusiv gestaltete Stationen umgesetzt anhand derer einführend die großen Fragenkomplexe aus Kunst, Kulturgeschichte und Wissenschaft behandelt werden.

Eine Gruppe von Expert*innen hat in fruchtbarer Fokusgruppenarbeit gemeinsam mit dem Team der Bundeskunsthalle barrierefreie Stationen entwickelt, um unterschiedliche Perspektiven, Interessen und Vielfalt abzubilden.

Das Erfahren mit unterschiedlichen Sinnen an den Tischen soll alternative Zugänge ermöglichen. Ohne zu viel zu verraten: Es gibt Moos, Schwämme, Metall und Gerüche zu entdecken.

Ein Mediaguide führt alle Besucher*innen durch die Ausstellung und zu den zentral gelegenen Erlebnis-Stationen. Ein grafisch-taktiles Bodenleitsystem unterstützt die Orientierung durch die fünf Komplexe der Ausstellung: Die nur scheinbar simple erste Frage, „Was habe ich im Kopf?“, geht der Anatomie des Gehirns auf den Grund. Gehirn zum Anfassen verheißt in diesem Fall wirklich eine haptische Erfahrung für alle Besucher. Die zweite Frage, „Wie stelle ich mir die Vorgänge im Gehirn vor?“, fragt nach den kognitiven Funktionen und aktiven Prozessen im Gehirn. Philosophisch wird es bei der dritten Frage: „Sind ich und mein Körper dasselbe?” Die vierte Frage lautet: „Wie mache ich mir die Welt?” Sinne und Sinnestäuschungen werden konkret erfahrbar. Die abschließende fünfte Frage der Ausstellung lautet: „Soll ich mein Gehirn optimieren?” Schon heute helfen technische Implantate im Gehirn dabei, Krankheitssymptome zu lindern. Doch wie sieht der Mensch der Zukunft aus?

In einem umfangreichen Begleitprogramm welches sich an alle Besucher wendet, lässt sich die Ausstellung auf vielfältige Weise erleben. Es gibt Führungen in Gebärdensprache und in klarer Sprache, ein Audioguide leitet sehbehinderte Gäste. Darüber hinaus werden Angebote für Menschen mit Demenz und Schüler gemacht.

Blick in den Eingangsbereich der Ausstellung „Das Gehirn“ in der Bundeskunsthalle Bonn. Links an der rosafarbenen Wand eine grafische Darstellung des Gehirns mit Infotexten. Davor zwei runde Hocker. Das Bodenleitsystem führt am ersten inklusiven Tisch vorbei in weitere Bereiche der Ausstellung.
Eine Nahaufnahme. Ein Besucher hält ein aufgeklapptes Gehirnmodell in beiden Händen, so dass man die einzelnen Bestandteile des Gehirns erkennen kann.
Außenansicht der Bundeskunsthalle Bonn. Auf der Fassade ist ein digitales Werbeschild, welches die Ausstellung „Das Gehirn“ bewirbt.
Eine Nahaufnahme von einem der inklusiven Tische. Links im Bild ein Setzkasten in Form eines großen Kopfes aus Metall mit mehreren kleinen Fächern, die verschiedene Gegenstände enthalten. Ein Besucher hält einen kleinen Esel aus Holz, der auf einer schwarzen Brücke steht, in der Hand.
Das Bild zeigt den inklusiven Tisch Nummer 2 und die umgebende Ausstellung. Auf dem Tisch der große Setzkasten in Form eines Kopfes. Das markante Bodenleitsystem führt zum Tisch und in weitere Bereiche der Ausstellung.
Das Foto zeigt den gesamten inklusiven Tisch 2 mit dem Setzkasten in Form eines großen Kopfes. Auf der Tischoberfläche sieht man Aufkleber in verschieden Rosatönen mit kurzen Zitaten der Fokusgruppe und taktile Marken zur Orientierung.
Eine Nahaufnahme vom Bodenleitsystem: schwarze Noppen und Rippen auf grauem Granitboden.
Foto eines Ausstellungsobjektes: Ein Besucher blättert unterschiedlich bedruckte und farbige Folien um, die über einem Spiegel angebracht sind. Sein Spiegelbild trägt deshalb eine Brille.
Nahaufnahme eines Ausstellungsobjektes auf einem der inklusiven Tische: Eine transparente Folie, auf der in schwarz ein runder Hut, eine Brille und ein geschwungener Schnurrbart aufgedruckt sind, liegen über einem Spiegel.
Detailaufnahme eines taktil bedruckten Schildes für den Audioguide. Auf schwarzem Hintergrund sind die Zahl 41 und das Audioguide-Symbol in weiß erhaben zu sehen.
Das Foto zeigt die Hände eines Besuchers, die einen kleinen Ballen Stroh halten. Davor auf dem Tisch ein zerlegbares Modell des Gehirns aus Metall und grauem Kunststoff. In einem der Fächer liegt ein kleiner Naturschwamm.
Foto eines inklusiven Tisches. In der Mitte stehen große Buchstaben aus Holz, die das Wort „Wald“ bilden. Außerdem mehrere runde Holzschachteln, einige taktile Schilder und farbige Aufkleber. Bei einer Schachtel ist der Deckel leicht offen, innen ist grünes Moos erkennbar.
Ein weiteres Foto eines inklusiven Tisches. In der Mitte des Tisches sind Buchstaben aus Holz platziert, die das Wort „Wald“ ergeben. Außerdem runde Schachteln aus Holz, taktile Schilder und Aufkleber. Im Hintergrund eine rosafarbene Ausstellungswand mit Text und zwei Bildern.
Eine Nahaufnahme eines taktil bedruckten Schildes mit Hinweisen zur Ausstellung in tastbarer Profilschrift und Brailleschrift.
Die Hand einer Besucherin tastet weiches, grünes Moos in einer runden Holzschachtel auf einem der Ausstellungstische.
Foto von oben auf einen der inklusiven Tische. Zu sehen sind verschiedene Modelle von Gehirnen, farbige Aufkleber und taktile Schilder.
Foto von einem inklusiven Tisch, auf dem von links nach rechts ein Schachspiel aus Holz, eine VR-Brille und ein Leuchtbildschirm, ein kleines Modell von einem Cochlea-Implantat und ein sehr großes Cochlea-Modell zu sehen sind. Im Hintergrund andere Ausstellungsstücke.
Foto der inkl.Design-Mitarbeiterin Franziska Müller, mit Maske, beim Aufbau. Mit den Händen berührt sie das Moos in einer Holzdose.
Das Foto zeigt ein Detail während des Aufbaus: Ein taktiles Schild mit der Nummer 43 auf der Tischoberfläche, daneben Klebeband und Werkzeug.
Auf einem der inklusiven Tische werden Aufkleber mit Zitaten aufgeklebt. Die Aufkleber sind in verschiedenen Rosatönen gehalten. Zur Markierung klebt neongelbes Klebeband dazwischen.
Das Foto zeigt einen großes Setzkasten aus Metall in Form eines Kopfes (rechts) und den inkl.Design Mitarbeiter Ludwig Oertel (links). Er reinigt den Kopf mit einem grünen Tuch
Foto vom Aufbau: Hände befestigen eine Diebstahlsicherung an einem Zahnrad aus Metall.
Gregor Strutz und Ludwig Oertel von inkl.Design beim Anbringen von Aufklebern auf einem der Ausstellungstische. Beide tragen Brille, Maske und ein schwarzes T-Shirt und neigen den Kopf konzentriert nach unten. In der Bildmitte, zwischen den beiden, steht der große Setzkasten aus Metall in Form eines Kopfes.
Nahaufnahme einer Hand, die mit einem Rakel einen Aufkleber auf einem der Ausstellungstische glatt zieht.
Detailfoto: Im Vordergrund ein taktiles Schild, im Hintergrund, unscharf, zwei Hände.
Nahaufnahme von oben: Zwei Hände tasten über ein großes Gehirnmodell mit den typischen Furchen. Drumherum Verpackungsmaterial.
Zwei Mitarbeiter von inkl.Design bei der Montage von Ausstellungstischen in der Bundeskunsthalle Bonn. Sie stehen nebeneinander an einem der Tische und schauen konzentriert. Beide tragen eine Brille, Maske und dunkle Pullover.
Das Foto zeigt eine Notiz auf verpackten Objekten für die Ausstellung auf der steht: „Gehirn nicht vergessen!“
Detailfoto: Braunes Klebeband auf einem Karton. Auf dem Klebeband das Wort „Gehirn“ und ein gezeichnetes Gehirn.
Das Foto zeigt Ludwig und Gregor von inkl.Design beim Aufbau der inklusiven Tische in Bonn. Zwischen ihnen ein großer Setzkasten aus Metall in Form eines Kopfes. Im Hintergrund ein Wagen mit Werkzeug.

Projektdetails

Projektumfang: Allgemeines Consulting, Konzeption und Umsetzung der Tastmodelle inklusive Produktdesign, 3D-Daten-Erstellung, Grafikdesign, Produktionsbetreuung und -überwachung